Für viele, die mit dem Meditieren beginnen oder nach längerer Pause wieder starten, können die Momente der Stille eine extreme Herausforderung sein. Denn es kommen ständig „ganz wichtige“ Gedanken vorbei 🙂 Damit dich diese nicht mehr ablenken, habe ich das Gedankenkissen erfunden.
1.000 Sachen im Kopf
Plötzlich fällt dir ein, was du vergessen hattest zu erledigen. Dir kommt eine Sache in den Sinn, um die du dich doch schon gestern hättest kümmern sollen. Du erinnerst dich daran, jemandem dringend etwas sagen zu müssen. Auch ganz banale Dinge können den Raum in deinem Kopf einnehmen: die staubsaugende Nachbarin unter dir, der an die Fensterscheibe prasselnde Regen, die Einkaufsliste vom Wochenmarkt… Dabei möchtest du doch nur einen Moment der Ruhe mit dir. Einen Moment des Innehalten, des bewussten Abschaltens.
„Was kann ich tun, damit meine Gedanken mich nicht ablenken?!“
Die Teilnehmerinnen meines ersten Online-Meditationskurses „Sonnengeküsst – Meditation als Morgenritual“ fragten mich, was sie tun können, damit die hochkommenden Gedanken sie nicht aus der Meditation heraus bringen. Auch wenn ich geführte Meditationen anleitete und damit Impulse für innere Bilder vorgab, schalteten sich doch die eigenen Gedanken – mal mehr, mal weniger – ablenkend dazwischen.
Tja, was konnte ich ihnen da raten?
- Die Gedanken ziehen lassen
- Den Gedanken keine Aufmerksamkeit geben
- Immer wieder zurück kommen zu meinen Worten
- Sich nicht entmutigen lassen, denn es ist eine Übungssache…
Ja, ok, doch das war mir nicht genug!
Dann hatte ich eine Eingebung!
Es braucht ein Gedankenkissen! Das Gedankenkissen ist DAS Hilfsmittel, mit dem du deinen Gedanken in deiner Meditation eine Richtung gibst. Ohne sie abzulehnen oder wegdrücken zu wollen. Und ohne dich zu ärgern.
So meditierst du mit dem Gedankenkissen:
- Vor deiner Meditation legst du ein Kissen neben dich.
- Du schließt die Augen und nimmst dich wahr in diesem Moment.
- Du bist mit deiner Aufmerksamkeit bei deinem Atem. Beim Einatmen füllst du dich mit Ruhe und Frieden. Und mit dem Ausatmen lässt du los. Du lässt Spannungen abfließen UND:
- Du lässt deine Gedanken los:
Du denkst „Hallo Gedanken, toll, dass ihr da seid. Ihr seid wertvoll. In der Zeit meiner Meditation habt ihr Pause.“ Indem du dir sagst: „Meine Gedanken machen jetzt Pause auf ihrem Gedankenkissen“ springen, hüpfen, fließen sie aus deinem Kopf auf das Kissen neben dir.
- Jedes Mal, wenn in deiner Meditation Gedanken aufkommen und deine Aufmerksamkeit wollen, schickst du sie lächelnd auf ihr Kissen zum „Ausruhen“.
- Am Ende der Meditation gehst du mit deiner Aufmerksamkeit wieder zu deinem Gedankenkissen:
Du sagst innerlich: „Die Gedanken, die jetzt noch wesentlich sind, nehme ich wieder zurück zu mir.“ Vielleicht kannst du einen Energiestrom wahrnehmen, wie etwas zurück zu dir fließt.
- Schließlich schüttelst du das Gedankenkissen aus, um die verbliebenen, unwesentlich gewordenen Gedanken zu entlassen und aufzulösen.
Muss es unbedingt ein Kissen sein?
Nein, es funktioniert auch mit einem Handtuch, einem Stein oder einem anderen Gegenstand. Selbst mit einem imaginären Kissen, dass du dir neben dir liegend vorstellst, wenn du in der Straßenbahn unterwegs bist, in einem Wartezimmer sitzt oder auf der Parkbank deine Mittagspause genießt.
Auch beim Sex kann das Gedankenkissen zum Einsatz kommen 😉
Toll ist, das Gedankenkissen funktioniert auch in anderen Situationen, in denen du dich von deinen Gedanken nicht ablenken lassen möchtest. So bekam ich von einer Teilnehmerin die Rückmeldung, dass sie das Gedankenkissen in viele Situationen ihres Lebens mitnimmt:
- Im Fitness-Center wird ihr Handtuch zum Gedankenkissen und sie kann sich viel besser auf ihr Workout einlassen.
- Im Büro wird ein Buch zum Gedankenkissen, um sich besser zu konzentrieren.
- Und beim Sex hilft ihr das Gedankenkissen, sich ganz auf das erfüllende Miteinander einzulassen.
„…und jetzt starten wir mit der Meditation, …“
Seit dem ersten Sonnengeküsst-Kurs ist das Gedankenkissen nun immer dabei, wenn ich morgens um 7:30 Uhr mit der geführten Meditation beginne. Darin führe ich die Teilnehmerinnen an energiereiche Plätze, in Begegnung mit Krafttieren oder lasse stärkende Affirmationen entstehen.
Viel Spaß beim Ausprobieren und Einweihen deines Gedankenkissens!
Das ist wirklich eine tolle Idee mit dem Gedankenkissen. Dort dürfen sie ruhen und werden nicht weggesperrt. Das probiere ich aus.
Danke Iris für dein Feedback, es freut mich, dass es dich inspiriert hat! Ja, wegsperren erhöht nur den Druck 😉 Viel Spaß beim Ausprobieren! Liebe Grüße, Malira
Malira das ist eine ganz wunderbare Eingebung die du hattest! Das Gedankenkissen werde ich sehr gerne beim nächsten Mal anwenden. Sei es beim Meditieren oder beim Sex. Und es beruhigt zu wissen, dass beim Auflösen die wichtigen Gedanken noch da sind und die unwichtigen sich einfach aufgelöst haben.
Liebe Petra, es freut mich sehr, dass dich das Gedankenkissen inspiriert! Viel Spaß beim Ausprobieren in den unterschiedlichen Bereichen 😉 Danke und liebe Grüße, Malira
Liebe Malira, ich konnte ja in Deinem Kurs bereits in den Genuss des Gedankenkissens kommen und für mich war es das Schlüsselelement, mich auf das Meditieren einlassen zu können. Vielen Dank für Deine Methode, sie ist sehr hilfreich!
Liebe Anette, das ist so toll und es freut mich so sehr, dass dir dadurch das Meditieren leichter fällt! Danke, dass du es hier teilst! Liebe Grüße, Malira
Liebe Malira,
das hört sich total vielversprechend an. Ich finde zwar, dass es auch etwas darüber aussagt, wo ich gerade bin, wenn ich sehr viele Gedanken habe, aber ich werde es auf jeden Fall ausprobieren und schauen, ob es einen Unterschied macht.
Herzlichen Dank für diese schöne Anregung, Korina
Liebe Karina, danke für dein Kommentar! Ja, es stimmt, das, was an Gedanken da ist, teilt dir auch immer etwas mit. Deshalb finde ich es wichtig, die Gedanken wertzuschätzen statt sie zu verurteilen oder „weg haben“ zu wollen. Wenn man mit dem Meditieren beginnt, ist es nach meiner Erfahrung eine Herausforderung trotz der Gedanken dabei zu bleiben, in eine Routine zu kommen und nicht genervt aufzugeben. Deshalb das Gedankenkissen, um den Gedanken eine Richtung zu geben und auch als Botschaft an den Körper und den Geist: es ist alles ok. Viel Spaß beim Ausprobieren! Liebe Grüße! Malira
Liebe Malira,
So eine grandiose Idee mit dem Gedankenkissen. Ich meditiere selber viel und bin Achtsamkeitslehrerin, ich weiß, das das so eine Sache mit den Gedanken ist. Wenn man sie weg haben will, sind sie hartnäckig da und lassen einen nicht mehr los.
Darf ich die Anregung mit dem Gedankenkissen weiter geben.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Birgit